Fachhochschule Südwestfalen – University of Applied Sciences
FHpreneur – Initiative der FH Südwestfalen zur standortübergreifenden Förderung der Gründungskultur
Der institutionelle Startschuss für das Thema Gründung fiel an der Fachhochschule Südwestfalen im Jahr 2012 mit der Berufung von Dr. Ewald Mittelstädt auf die Professur für Betriebswirtschaftslehre & Entrepreneurship Education. Seitdem hat die Unterstützung von Gründerinnen und Gründern auf dem Campus immer mehr an Bedeutung gewonnen – was nicht ganz einfach ist: Mit ihren zum Teil bis zu 80 Kilometern auseinander liegenden fünf Standorten, wird die Gründungsförderung überwiegend dezentral an den Fachbereichen umgesetzt.
Zusammen mit der Entrepreneurship-Professur am Standort Meschede besteht die standort- und fachbereichsübergreifende Gründungsinitiative FHpreneur aus weiteren gründungsaffinen Professuren an den Standorten in Hagen mit Prof. Dr. Ines von Weichs (Strategisches Marketing), in Soest mit Prof. Dr. Matthias Schulten (Marketing) sowie einer neu zu besetzenden Professur für Betriebswirtschaftslehre in Iserlohn mit dem Schwerpunkt Gründung. Bei standortübergreifenden Projekten laufen alle Fäden beim Prorektor für Forschung und Technologietransfer Professor Andreas Nevoigt zusammen.
„Im Zuge der digitalen Transformation zeigt es sich, dass der Mittelstand vor der gewaltigen Herausforderung steht, sich agil zu erneuern. Start-ups sind in vielen Bereichen Treiber des Wandels und übernehmen die Innovationsführerschaft. Daher ist es für die Zukunft Südwestfalens unerlässlich, eine neue Generation von Unternehmerinnen und Unternehmern zu fördern und mit dem Mittelstand in der Region zu vernetzen. Die Fachhochschule Südwestfalen hat daher konsequent begonnen, Transfer nicht nur durch Innovationsförderung im Mittelstand, sondern auch durch Gründungsförderung zu leisten.“
Prof. Dr.-Ing. Andreas Nevoigt, Prorektor für Forschung und Technologietransfer an der FH Südwestfalen
Highlights:
An allen Standorten: Entrepreneurship-Module und feste Ansprechpartner
Ziel ist es, in jedem der 72 Studiengänge mindestens ein Entrepreneurship-Modul zu verankern sowie an jedem der fünf Hochschulstandorte eine feste Ansprechpartnerin bzw. einen festen Ansprechpartner für Gründungsinteressierte zu etablieren. Aktuell gibt es an jedem Standort eine Sprechstunde für eine Erstberatung. Die Durchführung liegt in Händen der gründungsaffinen Professuren an den jeweiligen Standorten. Wer von den Ratsuchenden seine Gründungspläne weiterverfolgen möchte, wird weitergelotst: entweder an FH-eigene Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote, regionale Startercenter oder die lokalen Wirtschaftsförderungen.
Virtuell: Institut für Entrepreneurship
Mit Unterstützung der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ ist geplant, dass die Fachhochschule Südwestfalen zusammen mit der Hochschule Hamm-Lippstadt ab 2023 ein virtuelles Institut für Entrepreneurship aufbaut. Es soll dazu beitragen, die Region zu einem attraktiven Standort für Start-ups zu entwickeln. Dafür werden Synergien genutzt und die Angebote der beiden Hochschulen für deren Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugänglich gemacht. In Anlehnung an den bereits existierenden virtuellen Co-Working-Space FHpreneur der Fachhochschule Südwestfalen sollen innerhalb eines digitalen Raums Meetings, Beratungsgespräche und Lehrveranstaltungen ermöglicht werden. Geplant sind darüber hinaus Round Tables mit Gründerinnen, Gründern und der mittelständischen Wirtschaft.
„Bei meiner Berufung vor zehn Jahren hieß es noch oft in der Region: ‚Gründung ist hier nicht unser Thema. Wir wollen dem Mittelstand helfen.‘ Als ob das ein Gegensatz wäre! Inzwischen hat sich gezeigt, dass sich Start-ups und mittelständische Unternehmen sehr gut ergänzen und die Hochschule dazu einen wichtigen Beitrag leisten kann.“
Prof. Dr. Dr. h.c. Ewald Mittelstädt, FB Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre & Entrepreneurship Education an der FH Südwestfalen
Öffentlichkeitswirksam: Mammut Startupfestival
Mit diesem Event möchte die FH Südwestfalen Impulse für eine regionale Gründungs- und Innovationskultur setzen. Der Ideenwettbewerb richtet sich an alle Gründungsinteressierten im Sauerland und in Südwestfalen, wobei allein im Jahr 2022 zwei Drittel der über 30 Bewerbungen aus der Hochschule kamen. Bei dem Wettbewerb reichen die Bewerberinnen und Bewerber ein kurzes Video oder eine Textnachricht mit ihrer Idee ein und werden dann per E-Mail durch Nachfragen und Feedbackrunden des FHpreneur-Teams bei der Entwicklung ihres Geschäftsmodells begleitet. Die sechs vielversprechendsten Ergebnisse können die Bewerberinnen und Bewerber auf einer öffentlichen Pitch-Veranstaltung vor Investorinnen und Investoren und zahlreichen Besucherinnen und Besuchern präsentieren. Neben Geldpreisen erwartet die Gewinnerinnen und Gewinner eine weitere Betreuung ihres Gründungsvorhabens sowie die Aussicht auf ein Gründerstipendium NRW. Die Veranstaltung Mammut Startupfestival wird durch das EU-Programm LEADER gefördert und sorgt jedes Jahr für viel Aufmerksamkeit in der Region.
International: Summer School
An der jährlich stattfindenden Summer School nehmen nicht nur Gründungsinteressierte aus der FH Südwestfalen, sondern auch aus den Partnerhochschulen teil. Dazu gehören die PUA Charkiw, die Karasin-Universität und die Kuznets-Universität aus der Ukraine sowie die South East European University in Nordmazedonien und die Aleksander-Moisiu-Universität in Durres in Albanien. Die Summer School findet im Wechsel sowohl am FH-Standort Meschede als auch an den Hochschulen im Ausland statt – abgesehen von den virtuellen Events während der Coronapandemie. So gab es seit 2014 vier Summer Schools, gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amts, der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) oder des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). 2016 fand beispielsweise eine Summer School an der PUA Charkiw und 2018 an der South East European University in Nordmazedonien statt.
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